Mein Transportband war herausgesprungen. Um es wieder einzuhängen, musste ich die Maschine öffnen. Da darf man sich auch ruhig trauen, Das Oberteil mit dem Computer drin ist lediglich mit zwei Schrauben befestigt und lässt sich leicht abnehmen.
Dann noch die zwei Schrauben an der Toolbox (eine davon ist im Fach drinnen)
Leider ist mir das mit dem Fotografieren erst in den Sinn gekommen, als ich das Transportband schon wieder eingehängt hatte… Dieses läuft um zwei Rollen mit kleinen Stiften, welche in die Löcher des
Transportbandes greifen. Die eine Rolle ist rechts neben dem Computer
und die andere links unter der Toolbox
Bei dieser war das Band abgesprungen.. Ich habe es hinten in die erste Noppe eingehängt (muss ganz schön fest gespannt werden), dann vorsichtig die Rolle weitergedreht und darauf geachtet, dass sich das Band wieder einfädelt. Deckel drauf, Schrauben wieder rein – das war eine Sache von ein paar Minuen und alles ist wiede o.k.
Will aber nicht verheimlichen, dass ich die Gelegenheit wahrgenommen habe und da hinten mal kurz den Staubsauger reinschnuppern ließ….
Ich denke, das braucht nicht viele Worte; einfach mal die Bilderserie ansehen!
Zum Putzen habe ich dieses Mal was anderes genommen: Zitronenbalsam, sehr sparsam auf einem leicht feuchten Lappen aufgebracht und die Maschine damit abgewienert, nochmal leicht feucht nachgewischt und sofort trocken poliert. Geht fantastisch!
Übrigens ist das nicht mein Grobi, den hab ich für jemanden gebraucht besorgt und bringe ihn jetzt erst mal auf Vordermann. Und bevor ich es vergesse: Nach dem Ultraschallbad trockne ich die Nadeln ab und behandle sie etwas mit einem ölgetränkten Lappen, damit sie etwas beschichtet sind und wieder schön gleiten. Auch das Nadelbett und die Führungsschienen werden etwas eingeölt..
Alternativ kann man die Nadeln auch in WD 40 einlegen und dann durchputzen. Über die Behandlung im Ultraschallbad gehen die Meinungen auseinander. Ich hatte aber dadurch noch keinen Rostansatz an den Nadeln zu verzeichnen.
Die Frage nach dem richtigen Öl ist auch ganz schnell beantwortet: Die besten Erfahrungen habe ich mit Ballistol gemacht. Ist ein sehr feines Waffenöl und gibt es nahezu in jedem Baumarkt.
Hier noch mal etwas zum Thema Maschinenpflege. Im Normalfall putzen wir ja alle unsere Maschinen: Saugen sie ab, reinigen sie sanft und pflegen sie mit einem weichen Läppchen und etwas Öl.
In meinem ersten Buch empfahl ich, die Teile mit Ballistol-Universalöl einzusprühen. Vom Einsprühen bin ich selbst jedoch wieder abgekommen, da es einfach zu viel des Guten war! Dadurch klebten die Flusen unterm Schlitten, war richtig eklig. Ein paar Tropfen auf einen Lappen und damit dann schön das Nadelbett abgerieben reicht völlig aus. Und beim Schlitten gebe ich immer kleine Tröpfchen auf alle beweglichen Teilchen und verreibe sie danach auch mit dem Läppchen. Natürlich sauge ich vor dieser Prozedur alles ab und der Schlitten wird auch gründlich von Flusen mit der Reinigungsbürste, einem Pinsel und auch mit Wattestäbchen befreit.
Trotz gründlichen Saugens und Ausbürstens wird man etwas erschrecken, wenn man mal in die Maschine reinguckt. Dort sammelt sich mit der Zeit allerhand Flusenkram an.
Wir haben meine Maschine geöffnet und gereinigt. Hier gibt es ein paar Bilder davon. Erst mal müssen unten an der Maschine die weißen Stöpselchen vorsichtig rausgenommen werden (geht am besten mit einem Messer); und dann sind noch so kleine Röhrchen drin – die auch raus. Unbedingt ein Gefäß bereitstellen für die Schräubchen, damit nichts wegkullert!
Nun die Maschine umdrehen und diese Schrauben vom Nadelbett herausdrehen. Nun lässt sich das Seitenteil vorsichtig abziehen.
Auf der anderen Seite haben wir das Seitenteil auch abgemacht. Nun wird die Nadelsperrschiene herausgezogen. Und unterhalb der Nadeln befindet sich auch noch eine lose Schiene, die man einfach herausziehen kann. Diese ist mit einem groben Schaumgummistreifen beklebt und dient zur Geräuschdämmung beim Stricken.
Meiner ist trotz über 20jähriger fast täglicher Inanspruchnahme der Maschine noch vollkommen in Ordnung.
Habe aber auch schon von total aufgelösten Schaumgummistreifen gehört. Diesen dann entfernen und die Schiene mittels doppelseitigem Teppichklebeband und einem dicken Filz (evtl. auch Filz-Teppichfliesen-Streifen) bekleben. Falls das alte Klebzeug gar nicht abgeht, einfach die Schiene umdrehen und von der anderen Seite bekleben. Mit der langen Reinigungsbürste nun mal die Maschine so richtig ausfegen und so weit wie möglich aussaugen. Ich war echt erschüttert, was da für Wollflusenknuddel herauskamen!
Nun wieder alle Schienen an ihren Platz schieben und die Maschine wieder zusammenschrauben. Ein paar Streicheleinheiten mit dem Ölläppchen und sie schnurrt wie ein Kätzchen!
Meines Erachtens erschlaffen auch die Schaumgummiteile schneller durch übermäßiges Ölen der Maschine. Also bitte nicht triefen lassen! Ölen muss sein, aber sparsam mit dem Öl umgehen. Zu viel ist nix und zu wenig auch nicht!
Nachdem sie jetzt ordentlich geschrubbt und geölt wurde, strahlt sie wieder! Hab das Foto extra ohne Blitz gemacht, sonst blendet sie.
Madame wurde auch mal mit einer neuen Nadelzählfolie bestückt. Wie man die vor dem Verrutschen bewahrt, werdet ihr sicher wissen, oder?
Für die, die es nicht wissen: Erst mal die Nadelsperrschiene herausziehen, damit die Nadeln hochgehen. Alte Folie entfernen. Auf die saubere Metall-Auflegefläche für die Nadelzählfolie ein paar Tröpfchen Öl träufeln und sanft mit einem Läppchen verteilen, dann die neue Nadelzählfolie drauflegen, ausrichten und andrücken. Und es verrutscht nichts mehr.
So etwas kann man sich fertig kaufen oder selbst nähen. Ich habe mich fürs letztere entschieden und mir welche aus Wachstuch genäht.
Am Anfang hatte ich die Stichlänge der Nähmaschine zu kurz eingestellt… da macht man das Wachstuch kaputt. Aber dann hab ich das geändert und es ist so einigermaßen gelungen. An den Seitenteilen hab ich ein breites Gummiband eingenäht, dann sitzt das Deckerl besser.
Material: ca. 80 cm Wachstuch (140 cm breit). Zuschnitt Mittelteil: 62 x 118 cm.
Das ist meine Schablone für die Seitenteile (einmal revers zugeschnitten). Die Kantenlänge des Bogens misst ebenfalls 62 cm passend zum Mittelteil.
Also wenn ihr Lust habt, könnt ihr das gerne auch nähen!
Falls eure Strickmaschine mal längere Pause einlegt, dann ist es schon besser, sie abzudecken.
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9 Comments
Danke liebe Karin, für die gute Beschreibung. Vielleicht komme ich ja auch noch mal in Verlegenheit, das Band austauschen zu müssen.
Danke Karin, da hast dir ja wieder mal jede Menge Arbeit gemacht… Aber echt super beschrieben…. Klasse …Diese Band werde ich bei der nächsten Reinigung wohl auch mal genauer inspizieren. Mit deiner Erklärung bekomm sogar ich das hin..
Danke
das hast Du ja super wieder hinbekommn kannst gleich mal bei mir vorbei kommen damit Du nicht aus der Übung kommst. Nur zum abdecken habe ich mir keine Mühe gemacht sondern für 2€ einen riessen tollen Übervorhang gekauft und drüber gelegt.
Vielen Dank ihr Lieben! Freut mich, wenn es euch gefällt und auch nutzt!
Eure Karin
Moin aus Hamburg,
Deine Hilfestellungen sind immer wieder klasse Karin, danke.
Ein kleiner Tipp..
Statt eine Schutzhülle zu nähen tut es bei mir Einfach ein Bettbezug oder Laken. Hält zwar nicht so gut, ist aber noch nie runter gerutscht.
LG Birthe
Danke Karin, das Du deine Arbeit teilst, Deine Bücher sind sicher mehr informatifs sind in meiner wunsch liste, Gratuliere für den schönen auswal von der Couverture und toll bilder die werden sicher sehr viele Strickerinen helfen
Danke
Danke
LG Mokhtaria
Super anschaulich Karin, bald traue ich mich auch an die Reinigung einer Brother😊
Hallo Karin, danke für die ausführliche Beschreibung der Strickmaschinenpflege. wenn ich bei meinem alten Grobi die Nadelsperrschine herausnehmen, heben sich die Nadeln nicht im Geringsten….was ist verkehrt?
ist es die Polsterung der zweiten Schiene?
Grüße Ute
Liebe Ute,
das kann ich dir so nicht sagen. Schau einfach, ob die Polsterung der Schiene noch gut ist.
LG Karin